leo wilden
* 3.Juli 1936
† 5.Mai 2022
Leo Wilden wurde am 3.Juli 1936 geboren in Düren und verstarb am 5.Mai 2022 in Köln
Die Grabstätte : Nordfriedhof Weidenpesch
Von 1959 bis 1966 spielte er beim 1.FC Köln, mit dem er 1962 und 1964 Deutscher Meister wurde
und beendete 1969 seine Laufbahn in der damals zweitklassigen Regionalliga bei Bayer Leverkusen.
Zwischen 1960 und 1964 spielte er 15 Mal für die Nationalmannschaft.
Bei der Weltmeisterschaft 1962 war er im Aufgebot, kam aber nicht zum Einsatz.
Leo Wilden war bis zur Saison 1957/58 Spieler des VFL Köln 1899 in der Verbandsliga Mittelrhein.
Zur Runde 1958/59 erhielt er vom 1. FC Köln einen Vertrag und spielte von nun an als Vertragsspieler in der Fussball-Oberliga-West.
Wilden debütierte am ersten Spieltag, den 17. August 1958, beim 2:2-Heimremis gegen Borussia Mönchengladbach in der Oberliga.
Gemeinsam mit Josef ,,Jupp" Röhrig und Günther Mühlenbock bildete er dabei die Läuferreihe der Mannschaft von Trainer Peter Szabo.
In der Vorrunde kamen nur noch drei weitere Einsätze hinzu.
Da der Abwehrspieler aber in den letzten drei Oberligaspielen im April 1959 gegen Düsseldorf, Meiderich und Schalke
an der Seite von Fritz Breuer und Mühlenbock überzeugen konnte,
wurde er in seiner ersten Endrunde um die Deutsche Fussballmeisterschaft 1959/1960
in den vier Spielen gegen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt eingesetzt.
Zur Vizemeisterschaft im Westen hatte er 1958/59 in sieben Spielen beigetragen und in der Endrunde hatte er vier Spiele absolviert.
Der 1. FC Köln gewann von 1960 bis 1963 viermal in Folge die Westmeisterschaft.
Leo Wilden – er gehörte jetzt der Stammelf an – war dabei als Mittelläufer ein Garant der Abwehrleistung.
Ihm wurden große Übersicht, ein hervorragendes Stellungsspiel, unerbittliches Zweikampfverhalten und die Ankurblung der eigenen Offensive zugeschrieben.
Nachdem Wilden mit den "Geißböcken" in der Endrunde 1960 im Finale am Hamburger SV mit 2:3 Toren gescheitert war,
klappte es mit der Deutschen Meisterschaft im Jahre der Fußballweltmeisterschaft 1962.
In den drei erfolgreichen Gruppenspielen gegen Eintracht Frankfurt, Hamburger SV und den FK Pirmasens
hatte er überzeugend deren Mittelstürmer Erwin Stein , Uwe Seeler uns Klaus Matischak aus dem Spiel genommen.
Im Finale am 12. Mai in Berlin vor 82.000 Zuschauern war auch Heinz Strehl vom 1.FC Nürnberg beim 4:0-Erfolg chancenlos gegen den Abwehrchef der Kölner.
Die Titelverteidigung glückte 1962/1963 zwar in der West-Oberliga,
im Finale um die Deutsche Meisterschaft setzte sich aber der West-Vize Borussia Dortmund mit einem 3:1-Sieg gegen die Kölner durch.
Von 1958 bis 1963 hatte Leo Wilden in der Oberliga West für Köln 119 Spiele absolviert und ein Tor erzielt.
In den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft stand er von 1959 bis 1963 in 26 Spielen für Köln auf dem Platz.
International hatte er mit der Kölner Stadtauswahl 1961 im Messecup debütiert
und 1962 in den zwei Spielen im Europapokla der Landesmeister gegen den FC Dundee mitgewirkt.
Leo Wilden erinnert sich zur 1:8-Niederlage bei den Schotten:
„Wir liefen in blütenweißen Trikots auf, so nach dem Motto: ‚Wir sind das Real Madrid Deutschlands!‘,
und dann haben wir acht Stück bekommen! Wir waren zu überheblich.
Damals flog ein Späher ’rüber, beobachtete ein Spiel und kam zurück.
Dem Tschik hat er dann gesagt: ‚Macht euch nicht verrückt, das ist keine Mannschaft.‘
Und was das für eine Mannschaft war!
Die spielten wie eine Maschine.“
Als in der Saison 1963/64 die Fußball-Bundesliga den Spielbetrieb aufnahm,
gehörte Wilden dem Spielerkreis an, die am 24. August 1963 die neue Deutsche Eliteklasse zum Laufen brachten.
Er absolvierte 29 Spiele im Debütjahr und holte sich mit dem 1. FC Köln souverän die erste Bundesligameisterschaft.
Von 1963 bis 1966 kam er auf 63 Bundesligaspiele.
Mit dem Einsatz am 12. Februar 1966 beim Auswärtsspiel gegen den FC Schalke 04 verabschiedete sich Leo Wilden aus der Bundesliga.
Über den damaligen Trainer Georg Knöpfle berichtet Wilden :
„Der Knöpfle hatte auch seine Vorteile, aber er hatte so etwas Militärisches, als ob wir vor ihm stramm stehen müssten.
Tschik Cajkovski dagegen war einer, wie wir Rheinländer ihn lieben, der konnte uns anfeuern und begeistern.
Der kam vor dem Spiel an und sagte: 'Hier Leo, du heute oben küssen, aber unten treten!'
Das war kein Taktiker, aber der konnte uns motivieren!
Mit der Art von Knöpfle dagegen hatten wir Rheinländer nichts zu tun.
Der stand immer vor uns wie ein Feldwebel.
Aber wenn man sich dagegen wehrte, war das natürlich kritisch.
Ich kam einfach mit ihm nicht zurecht.“
Von 1963 bis 1966 hatte er auch noch im Europacup 14 Spiele für seinen Verein bestritten.
Wilden wechselte ab der Saison 1966/67 zur Bayer Leverkusen.
Leo Wilden absolvierte 245 Pflichtspiele und erzielte dabei 2 Tore fur den 1.FC Köln
In der Fussballnationalmannschaft debütierte Wilden am 23. März 1960 in Stuttgart beim Länderspiel gegen Chile, als er eingewechselt wurde.
In den zwei entscheidenden WM-Qualifikationsspielen gegen Nordirland – zwei Siege mit 4:3 und 2:1 Toren für die Deutsche Mannschaft –
hatte er die Mittelläuferposition inne.
Unter Bundestrainer Sepp Herberge gehörte er zwar dem Weltmeisterschaftsaufgebot des DFB 1962 in Chile an, kam aber zu keinem Einsatz.
Mit seinem 15. Länderspieleinsatz am 29. April 1964 in Ludwigshafen gegen den Vizeweltmeister Tschechoslowakei
verabschiedete sich Wilden aus der Nationalmannschaft bei der 3-4 Niederlage.
Am 10. März 1965 dirigierte der Kölner beim 1:1-Remis gegen die Niederlande die deutsche B-Nationalmannschaft in Hannover.
Nach seinem Karriereende wechselte Wilden vom Sportplatz hinter die Ladentheke.
1965 übernahm er mit Frau Geli dann den Lottoladen an der Luxemburger Straße.
Ende Dezember 2011 ging Wilden in den Ruhstand.
Leo Wilden verstarb am 5.Mai 2022 in Köln
statistiken
Wettbewerb | Spiele | Tore |
---|---|---|
Oberliga-West | 119 | 1 |
Westdeutscher Pokal | 12 | - |
Endrunde um die Deutsche Meisterschaft | 26 | - |
DFB-Pokal | 9 | - |
1.Bundesliga | 63 | 1 |
Messepokal | 11 | - |
Europacup der Landesmeister | 5 | - |
Jahr | Erfolge |
---|---|
1959 | Westdeutscher Vizemeister |
1960 | Westdeutscher Meister |
1960 | Deutscher Vizemeister |
1960 | Westdeutscher Vizepokalsieger |
1961 | Westdeutscher Meister |
1962 | Westdeutscher Meister |
1962 | Deutscher Meister |
1963 | Westdeutscher Meister |
1963 | Deutscher Vizemeister |
1964 | Deutscher Meister |
1964 | Westdeutscher Pokalsieger |
1965 | Deutscher Vizemeister |
portrait bilder