hans sturm
*3.September 1935
† 20.Juni 2007
Hans ,,Hansi" Sturm wurde geboren am 3.September 1935 in Schönau/Niederschlesien und verstarb am 20.Juni 2007 in Köln
Die Grabstätte : Friedhof Bergheim-Glessen , Feld 16 , Grabnr. 6/7
Hans Sturm der als Aktiver des 1.FC Köln in den Jahren 1962 und 1964 die Deutsche Fussballmeisterschaft gewann
und in der Fussball Oberliga-West von 1960 bis 1963 viermal in Folge Meister wurde.
Hans Sturm wurde im schlesischen Schönau im Landkreis Goldberg geboren,
1950 kam die Familie nach Köln.
Zuvor hatte sie fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Osterode am Harz zugebracht.
Ab der B-Jugend spielte Hans Sturm in der Jugend des 1. FC Köln.
Zur Runde 1955/56 wurde er aus der Amateurmannschaft in das Vertragsspieleraufgebot übernommen.
Unter Trainer Hennes Weiseiler debütierte Sturm, der zumeist als Halbstürmer oder Außenläufer im WM-System eingesetzt wurde,
am ersten Rundenspieltag, den 27. August 1955, im Auswärtsspiel der Oberliga-West gegen den SV Södingen in der Ligamannschaft der „Geißböcke“.
Insgesamt kam er in seiner ersten Oberligasaison auf zwölf Einsätze und erzielte dabei drei Tore.
Ab seinem zweiten Ligajahr, 1957/58, gehörte er dann elf Jahre der Kölner Stammelf an.
Sturms persönliche Leistung wurde durch die Berufung in die Juniorennationalmannschaft U23
am 26. Februar 1958 durch den Deutschen Fussball-Bund (DFB) auch erstmals gewürdigt.
Der laufstarke, offensivfreudige und torgefährliche Mannschaftsspieler war bei den Fans beliebt
und mannschaftsintern ein wesentlicher Faktor des funktionierenden Mannschaftsgeistes
und wurde zu einem festen Bestandteil des 1. FC Köln in seinen erfolgreichen Jahren von 1958 bis 1965.
Mit zwei Vizemeisterschaften 1958 und 1959 und dem vierfachen Titelgewinn 1960–1963
stellte der FC in den letzten Jahren der alten erstklassigen Oberliga die Leistungsspitze im Regionalverband Westdeutschland dar.
Nach dem verlorenen Finale um die Deutsche Meisterschaft 1960 gegen den Hamburger SV
gehörte Sturm auch der Elf an, die am 12. Mai 1962 im Berliner Olympiastadion
mit einem überlegen heraus gespielten 4:0-Erfolg gegen den Titelverteidiger 1.FC Nürnberg die erste Deutsche Meisterschaft in die Domstadt holte.
Mit Helmut Benthaus und Leo Wilde bildete er dabei die spieltragende Läuferreihe des neuen Deutschen Meisters unter der Trainerregie von Zlatko Cajkovski.
Im letzten Jahr des alten Oberligasystems, 1962/1963, zog der Titelverteidiger in der abschließenden Endrunde erneut ins Endspiel ein.
Der Westdeutsche Vizemeister Borussia Dortmund konnte aber den Spieß drehen;
er entschied das Endspiel mit 3:1-Toren für sich.
Insgesamt absolvierte Sturm von 1955 bis 1963 , 203 Spiele in der Oberliga West und erzielte dabei 58 Tore.
Dazu kamen weitere 31 Spiele mit acht Toren in den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft von 1958 bis 1963.
Im ersten Jahr der neu installierten Fussball-Bundesliga , 1963/64 , setzten sich Hans Sturm
er bestritt alle 30 Rundenspiele und erzielte dabei 13 Tore
und seine Kölner Mannschaftskameraden unter der Anleitung von Trainer Georg Knöpfle
überlegen durch und feierten den Gewinn der zweiten Deutschen Meisterschaft.
Als Titelverteidiger reichte es 1965 zur Vizemeisterschaft, ehe in den zwei letzten Bundesligajahren von Hans Sturm beim 1. FC Köln, 1966 und 1967,
erstmals nach acht Jahren der durchgängigen Erfolge kein Titelgewinn oder eine Vizemeisterschaft zu verzeichnen war.
Sturm bestritt am 20. Mai 1967 beim 2:1-Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen sein 113. und letztes Bundesligaspiel, wobei er für seinen Club 17 Tore erzielen konnte.
Nach zwölf Jahren Spitzenfußball in der Oberliga und Bundesliga beendete er im Sommer 1967
nach insgesamt 406 Pflichtspielen mit 102 Toren seine Aktivität beim 1. FC Köln
Danach schloss er sich zur Runde 1967/68 dem SC Viktoria Köln in der zweitklassigen Fussball-Regionalliga West an.
Mit der Stadtelf Köln hatte der ausdauerstarke Sturm erstmals am 14. Oktober 1958 im Europäischen Wettbewerb des Messepokals gegen Birmingham mitgewirkt. Weitere Erfahrung sammelte er mit der Stadtauswahl in den Spielen 1960 und 1961 gegen Olympique Lyon und AS Rom.
Ab der Saison 1961/62 bis zur Runde 1965/66
brachte es der Dauerläufer mit Spielübersicht und gefürchteten Distanzschüssen im Kölner Mittelfeld im Europacup danach für den FC auf 25 Partien mit sieben Toren.
Im Messepokal 1961/62 scheiterte er nach einem Entscheidungsspiel an Inter Mailand
und 1963/64 setzte er sich mit seinen Mannschaftskameraden im gleichen Wettbewerb gegen La Gantoise Gent, Sheffield Wednesday und AS Rom durch
und schied erst im Halbfinale gegen FC Valencia aus.
In Valencia hatte Köln mit 1:4 Toren verloren und führte im Heimspiel am 29. April 1964 mit 2:0 Toren
und bekam in der 70. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den aber Verteidiger Fritz Pott nicht verwandeln konnte.
Im Europacup der Landesmeister 1962/63 gehörte „Hansi“ Sturm aber auch der „Geißbock“-Elf an,
die aus Schottland mit einer vernichtenden 1:8-Niederlage nach Köln zurückkehrte.
Das Hinspiel am 5. September 1962 beim unterschätzten FC Dundee verlor die Mannschaft von Trainer „Tschik“ Cajkovski
nach einem demoralisierenden Halbzeitstand von 0:5 Toren mit 1:8 Treffern.
Auf dem Rückflug aus Schottland äußerte der geknickte Trainer seine Seelenlage mit den Worten:
„Besser, Flugzeug stürzt ab!“
Besser machten es Sturm und Kollegen 1964/65 bei den Landesmeistern in den Spielen gegen Partizan Tirana , Panathinaikos Athen
und den drei legendären Spielen im Februar/März 1965 gegen den Englischen Meister FC Liverpool.
Im Heimspiel am 10. Februar fehlten Spielmacher Hans Schäfer und Linksaußen Heinz Hornig.
Die klar spielbestimmende Mannschaft von Trainer Georg Knöpfle erzielte gegen die defensiv eingestellten „Reds“ keinen Treffer.
Im Rückspiel am 17. März an der Anfield Road war zwar Hornig wieder dabei, aber Kapitän Schäfer war immer noch verletzt
und kurzfristig mussten auch noch Mittelstürmer Christian Müllernd Stopper Leo Wilden ersetzt werden.
Liverpool startete einen Sturmlauf, die Kölner stemmten sich mit einer Abwehrschlacht erfolgreich dagegen an,
und auch die zweite Partie zwischen den zwei Kontrahenten endete torlos 0:0.
Das Entscheidungsspiel am 24. März in Rotterdam musste die Entscheidung bringen. Jetzt fielen auch vier Tore, aber auch in Rotterdam endete das Spiel Remis.
Nach einem 2:2 nach Verlängerung entschied der ,,Münzwurf von Rotterdam" gegen Köln.
Sturm hatte in allen drei heftig umkämpften Begegnungen Fleißarbeit zwischen den Strafräumen geleistet
und sich im Kampf gegen die Liverpooler Offensive mitaufgerieben.
Der junge Wolfgang Weber hatte in Rotterdam sogar mit gebrochenem Wadenbein das Spielfeld nicht vorzeitig verlassen.
Die letzten Spiele im Europacup bestritt der Routinier 1965/66 im Messepokal gegen Union Luxemburg, Aris Saloniki und Ujpest Budapest.
An der Donau setzte sich am 16. Februar 1966 in Budapest beim klaren 4:0-Heimerfolg der violett-weißen Magyaren durch
und die internationalen Auftritte von Hans Sturm waren damit beendet.
Bereits im Juni 1957 wurde Sturm zu zwei Testspielen der Nationalmannschaft eingeladen.
Vom 22. bis 28. Juli 1957 nahm er am ersten WM-Lehrgang in München teil.
Im Jahr der Fussbal-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden kam Hans Sturm in der Oberliga West in 29 Ligaspielen auf 18 Tore.
Bundestrainer Sepp Herberger testete den Kölner Außenläufer und Halbstürmer in der Rückrunde
erstmals am 26. Februar 1958 in der Juniorennationalmannschaft U 23.
Beim 4:1-Erfolg in Wuppertal gegen Belgien.
Beim Länderspiel am 19. März in Frankfurt gegen Spanien saß er noch auf der Ersatzbank,
spielte dafür aber am 26. März in Basel in einer Deutschen Auswahl gegen eine Schweizer Auswahl.
Am 2. April debütierte der Kölner in der A-Nationalmannschaft beim Länderspiel in Prag gegen die Tschechoslowakei.
Deutschland verlor das Spiel mit 2:3-Toren.
Der Bundestrainer nahm Sturm aber trotzdem zum WM-Turnier 1958 nach Schweden mit.
Dort kam er am 28. Juni in Göteborg beim Spiel um den dritten Platz gegen Frankreich zu seiner zweiten Länderspielberufung.
Die Deutsche Elf verlor das Spiel mit 3:6 Toren. Sturm bildete dabei mit Helmut Rahn und Hans Schäfer den Angriff.
Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 1962 in Chile rückte Sturm
wieder durch diverse Auswahlspiele (Nationalmannschaft gegen Vereine; Westdeutschland gegen Süddeutschland;
am 21. März 1962 in Saarbrücken das abschließende Testspiel einer A-Auswahl gegen eine B-Auswahl) in den Kreis der Herberger-Auswahl.
Beim letzten Länderspiel vor der WM, am 11. April in Hamburg gegen Uruguay, gehörte er den Reservespielern an.
Bei der Fussball Weltmeisterschaft 1962 in Chile
wurde der Kölner überraschend von Bundestrainer Herberger für das Auftaktspiel der DFB-Elf am 31. Mai in Santiago gegen den Gruppenfavoriten Italien nominiert.
In seinem dritten Länderspieleinsatz hatte er die taktische Aufgabe eines „hängenden Rechtsaußen“ zu erfüllen,
um das Mittelfeld zu verstärken.
Defensive war in Chile angesagt, und das Spiel endete 0:0-Unentschieden.
Beim Rückflug aus Südamerika trug eine DFB-Auswahl am 17. Juni in New York ein Freundschaftsspiel gegen eine DAFB-Auswahl aus,
wo Sturm als linker Außenläufer zum Zuge kam.
Zu weiteren Turniereinsätzen kam er in Chile wie auch zu weiteren Nationalmannschaftseinsätzen nach der WM nicht mehr.
Hans Sturm war gelernter Klempner, betrieb im Stadtteil Köln-Sülz eine Tankstelle und wurde im Vorort Widdersdorf sesshaft.
Er war Gardemitglied der Karnevalsgesellschaft „Rote Funken“ und begleitete intensiv die fußballerische Laufbahn seines Sohnes Ralf.
Hans Sturm verstarb in der Nacht zum 20. Juni 2007 an einem inoperablen Hirntumor in der Uniklinik Köln.
Im Nachruf des Kölner Stadt-Anzieger vom 25. Juni
wurde er von seinen langjährigen Mitspielern Leo Wilden, Hans Schäfer und Wolfgang Overath gewürdigt:
„Hansi war immer ein Mensch, der viel zu bescheiden war.
Er hat nie was verlangt, er war immer anständig und gutmütig.
Er war der großartigste Spieler, den wir je hatten.
Hansi Sturm war ein Großer.
Als Fußballer, aber vor allem als Mensch.“
statistiken
Wettbewerb | Spiele | Tore |
---|---|---|
Oberliga-West | 203 | 59 |
Westdeutscher Pokal | 23 | 11 |
Endrunde um die Deutsche Meisterschaft | 31 | 8 |
1.Bundesliga | 113 | 17 |
DFB-Pokal | 11 | - |
Messepokal | 17 | 6 |
Eurpocup der Landesmeister | 8 | 1 |
Jahr | Erfolge |
---|---|
1958 | Westdeutscher Vizemeister |
1958 | Westdeutscher Vizepoklasieger (kader) |
1959 | Westdeutscher Vizemeister |
1960 | Westdeutscher Meister |
1960 | Deutscher Vizemeister |
1960 | Westdeutscher Vizepokalsieger |
1961 | Westdeutscher Meister |
1962 | Westdeutscher Meister |
1962 | Deutscher Meister |
1963 | Westdeutscher Meister |
1963 | Deutscher Vizemeister |
1964 | Westdeutscher Pokalsieger |
1964 | Deutscher Meister |
1965 | Deutscher Vizemeister |
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