georg stollenwerk
*19.Dezember 1930
† 30.April 2014
Georg Stollenwerk wurde geboren am 19.Dezember 1930 in Düren und verstarb am 30.April 2014 in Köln
Die Grabstätte : Friedhof Köln-Porz
Georg „Schorch“ Stollenwerk war sowohl Spieler als Trainer des FC.
Der auf allen Positionen einsetzbare Allroundfußballer brachte es von 1951 bis 1960 in der Deutschen Nationalmannschaft auf 23 Länderspieleinsätze mit zwei Toren.
Er war Mitglied der DFB-Elf bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden als die Herberger Schützlinge den vierten Platz erreichten.
Mit der Amateurnationalmannschaft belegte er bei den Olympischen Spielen in 1952 in Helsinki den vierten Rang
und als Aktiver des 1.FC Köln gewann er fünf Mal die Westdeutsche Meisterschaft in der alten erstklassigen Fussball-Oberliga-West,
sowie als Höhepunkt 1962 die Deutsche Meisterschaft.
Von 1950/51 bis 1952/53 bestritt er mit Düren insgesamt 74 Rundenspiele im Unterbau der Fußball-Oberliga West und erzielte 14 Tore.
Als er zur Saison 1953/54 zum 1. FC Köln in die Fußball-Oberliga West wechselte ,
debütierte Stollenwerk am Starttag der Saison 1953/54, dem 9. August 1953,
beim Heimspiel seines neuen Vereins gegen den STV Horst-Emscher in der Oberliga West.
Er wurde beim 4:0-Erfolg auf der rechten Außenläuferposition eingesetzt.
Sein erstes Ausrufezeichen setzte er vierzehn Tage später.
Beim 3:3-Unentschieden bei Bayer Leverkusen zeichnete sich der Halbrechte als dreifacher Torschütze aus
und war damit sowohl in der Mannschaft akzeptiert wie auch fußballerisch in der Domstadt angekommen.
Der Kampf um die Meisterschaft entwickelte sich in der ersten Oberligasaison von Stollenwerk
zu einem Dreikampf zwischen dem 1. FC Köln, dem FC Schalke 04 und Rot-Weiss Essen.
Nach dem vorletzten Spieltag, dem 4. April 1954, führten Köln und Schalke punktgleich mit 39:19 Zählern mit einem Punkt Vorsprung vor Essen die Tabelle an.
Am Schlusstag, dem 11. April, entschied RWE das unmittelbare Duell gegen Schalke mit 4:2 Toren.
Köln gewann in der 89. Minute mit 2:1 beim SV Södingen und damit die Westmeisterschaft,
was auch den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft bedeutete. „Schorsch“ Stollenwerk hatte in 29 Saisonspielen 13 Tore erzielt.
Bereits am folgenden Wochenende fand das DFB-Pokalfinale in Ludwigshafen gegen den VFB Stuttgart statt.
Mit zwei Toren von Stollenwerk hatte sich Köln zuvor im Halbfinale gegen den Hamburger SV beim 3:1-Sieg nach Verlängerung durchgesetzt.
Die Stuttgarter entschieden das Pokalfinale in der Verlängerung mit 1:0 für sich
und Stollenwerk und Kollegen zogen mit diesem Negativerlebnis in die Endrunde.
Gegner waren in der durch das WM-Turnier verkürzten Gruppenphase Eintracht Frankfurt und der 1. FC Kaiserslautern.
Nach dem Startspiel mit einem 3:2-Sieg gegen Frankfurt, mit wiederum zwei Stollenwerk-Treffern,
brachte das zweite Gruppenspiel am 16. Mai in Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern die Entscheidung darüber, wer in das Endspiel einziehen sollte.
Mit seinen Mannschaftskameraden Frans de Munck , Paul Mebus , Josef Röhrig , Herbert Dörner und Hans Schäfer
verlor der auf Halbrechts stürmende Torschütze Stollenwerk das Spiel mit 3:4 Toren und scheiterte damit knapp am Finaleinzug.
In seinem ersten Jahr beim 1. FC Köln hatte er in allen drei Wettbewerben –
der Oberligarunde West, dem DFB-Pokal und der Endrunde um die deutsche Meisterschaft – erfolgreich agiert,
nur reichte es damit aber zu keinem Platz im Aufgebot der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in der Schweiz.
Nach zwei Jahren im vorderen Mittelfeld (1955 und 1956 jeweils der 7. Tabellenplatz)
kletterte der in der Vorrunde als Außenläufer und in der Rückrunde überwiegend als Mittelläufer auflaufende Stollenwerk
mit der „Geißbockelf“ in der Saison 1956/57, in der er 31 Spiele bestritt, auf den dritten Rang in der Oberliga.
In den letzten sechs Runden des alten erstklassigen Oberligasystems, 1957/58 bis 1962/63,
dominierte der 1. FC Köln mit zwei Vizemeisterschaften (1958 und 1959) sowie vier Meisterschaften von 1960 bis 1963 die Liga.
Auf der Stammposition des rechten Verteidigers agierte der schlagsichere, schnelle, geistesgegenwärtige
und für damalige Verhältnisse überdurchschnittlich technisch beschlagene Stollenwerk beim 1. FC Köln erst nach dem Weltmeisterschaftsturnier 1958 in Schweden.
Er konnte auf allen Positionen überdurchschnittliche Leistungen für seine Mannschaft abliefern.
Der erste Einzug in das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreichten die „Geißböcke“ in der Endrunde 1960.
In der Gruppenphase setzten sie sich gegen Werder Bremen , Tasmania 1900 Berlin und den FK Pirmasens durch.
„Schorch“ Stollenwerk – in der Oberliga hatte er noch alle 30 Spiele bestritten –
konnte dabei durch die Nachwirkungen einer Blinddarmoperation kein Spiel absolvieren.
Der Vereinsvorsitzende Franz Kremer setzte schließlich sein Mitwirken im Finale am 25. Juni 1960 in Frankfurt am Main gegen den Hamburger SV durch.
Der unverbrauchte Elan der HSV-Offensive setzte sich gegen die Erfahrung der Kölner Routiniers beim 3:2-Erfolg der Norddeutschen durch.
Die letzte Runde als Stammspieler absolvierte der Ex-Nationalspieler –
er hatte am 23. März 1960 sein 23. und letztes Länderspiel in der Nationalmannschaft bestritten –,
in der Saison 1960/1961, in der er in 27 Spielen beim Gewinn der erneuten Meisterschaft in der Oberliga West aktiv war.
In der Endrunde 1961 lief er in allen sechs Partien gegen Werder Bremen, den 1.FC Nürnberg und Hertha BSC auf.
Köln belegte aber nur den dritten Rang.
In den letzten zwei Runden der alten Oberliga-Ära, 1961/62 (12 Spiele) und 1962/63 (7 Spiele), kam er nur noch insgesamt in 19 Spielen zum Einsatz.
Das Verteidigerpaar bildeten jetzt Fritz Pott und Karl-Heinz Schnellinger.
Als der 1. FC Köln am 12. Mai 1962 in Berlin mit einem überzeugenden 4:0-Erfolg gegen Titelverteidiger 1. FC Nürnberg
erstmals den Titel des Deutschen Fußballmeisters erringen konnte, hatte Stollenwerk in der Endrunde nur noch beim 3:1-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt mitgewirkt.
Mit dem 239. Oberligaspiel (41 Tore) am 12. Mai 1963 (Oberliga-West Spiel 1.FC Köln - Hamborn 07 4-0 )
es war gleichzeitig das letzte Spiel der erstklassigen alten Oberliga
verabschiedete sich „Schorch“ Stollenwerk als aktiver Ligaspieler des 1. FC Köln.
Er machte 286 Pflichtspiele und 47 Tore für den FC.
Symptomatisch für seine Allrounderqualitäten –
im Westdeutschen Pokal hatte er am 28. Dezember 1958 beim Spiel gegen den VFL Köln 99 zwischen den Pfosten gestanden,
nachdem sich Torhüter Günter Klemm verletzt hatte –, nicht als rechter Verteidiger, sondern beim 4:0-Erfolg gegen Hamborn 07 auf Rechtsaußen.
In der Endrunde 1963 war er nicht mehr aktiv im Einsatz.
Insgesamt hat er von 1954 bis 1962 für Köln 14 Spiele um die Deutsche Meisterschaft absolviert und drei Tore erzielt.
Im Startjahr der Fußball-Bundesliga, 1963/64, gehörte er zwar noch dem Spielerkader an,
kam aber beim überlegen herausgespielten Meisterschaftsgewinn der Kölner nicht mehr zum Einsatz.
Im Messepokal 1963/1964 bestritt er dagegen in der ersten Runde gegen KAA Gent (3:1/1:1) im September 1963 noch zwei Pflichtspiele.
Stollenwerk, der bereits 1958 sein Examen als Fußballlehrer an der Deutsche Sporthochschule Köln abgelegt hatte,
trainierte von 1963 bis 1966, selbst noch im Kader des Vereins, die Reservemannschaft des 1. FC Köln.
Anschließend übernahm er bis 1969 die Amateurmannschaft des FC.
Zu Beginn der Saison 1969/70 wurde er Trainer beim damaligen Bundesligisten Alemania Aachen, dies aber nur bis Dezember desselben Jahres.
Von Januar bis Juni 1976 trainierte er die Bundesligamannschaft des 1. FC Köln.
Stollenwerk trainierte als Nachfolger des entlassenen Zlatko Cajkovski die Bundesligamannschaft des 1. FC Köln
und führte die Mannschaft zum Abschluss der 1975/1976 auf den vierten Tabellenplatz.
Stollenwerk übergab zur Saison 1976/1977 das Traineramt an Hennes Weisweiler.
Im Jahr 2011 trug eine Reservemannschaft des 1. FC Köln seinen Namen – die Stollenwerkelf.
Die "Stollenwerk-Elf" wird sich aus FC-Profis, die bei den FC-Pflichtspielen nicht zum Einsatz gekommen sind,
Spielern, die sich nach Verletzungen im Wiederaufbau befinden
sowie den besten und talentiertesten Nachwuchsspielern aus der U23, U19 und U17 zusammensetzen.
Georg ,,Schorsch" Stollenwerk starb am 30. April 2014 an den Folgen eines kurz zuvor in der Wohnung erlittenen Herzinfarktes.
statistiken
(Als Spieler)
Wettbewerb | Spiele | Tore |
---|---|---|
Oberliga-West | 239 | 40 |
Westdeutscher Pokal | 21 | 2 |
DFB-Pokal | 7 | 2 |
Endrunde um die Deutsche Meisterschaft | 14 | 3 |
Europäischer Messepokal | 5 | - |
Jahr | Erfolge |
---|---|
1953 | Westdeutscher Pokalsieger |
1954 | Westdeutscher Meister |
1954 | DFB-Pokal Finalist |
1958 | Westdeutscher Vizepokalsieger |
1958 | Westdeutscher Vizemeister |
1959 | Westdeutscher Vizemeister |
1960 | Westdeutscher Meister |
1960 | Deutscher Vizemeister |
1960 | Westdeutscher Vizepokalsieger |
1961 | Westdeutscher Meister |
1962 | Westdeutscher Meister |
1962 | Deutscher Meister |
1963 | Westdeutscher Meister |
1963 | Deutscher Vizemeister |
1964 | Westdeutscher Pokalsieger (kader) |
1964 | Deutscher Meister (kader) |
1965 | Deutscher Vizemeister (kader) |
statistiken
(Als Trainer)
Wettbewerb | Spiele | Siege | Unentschieden | Niederlagen |
---|---|---|---|---|
1.Bundeslga | 17 | 8 | 5 | 4 |
DFB-Pokal | 3 | 1 | 1 | 1 |
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