Josef ,,jupp" röhrig
*28.Februar 1925
† 12.Februar 2014
Josef ,,Jupp" Röhrig wurde geboren am 28.Februar 1925 in Köln und verstarb am 12.Februar 2014 in Köln.
Josef ,,Jupp" Röhrig wurde am 18.02.2014 auf dem Friedhof Köln-Porz bestattet.
Josef „Jupp“ Röhrig ist im Alter von 88 Jahren nach längerer Krankheit gestorben.
Röhrig wurde als erster Spieler des 1. FC Köln für die Deutsche Nationalmannschaft nominiert und eingesetzt.
Beim FC war der gebürtige Zündorfer als Spieler, Trainer und Funktionär über viele Jahre erfolgreich aktiv.
Im heute zu Köln-Porz gehörenden Zündorf kam Jupp Röhrig am 28. Februar 1925 zur Welt.
Bei seinem Heimatverein Germania Zündorf kam er erstmals mit dem Fußball in Kontakt.
Schon 1949 hatte sich der 1. FC Köln die Dienste des gelernten Mittelstürmers gesichert.
Doch weil Röhrig den Zündorfern versprochen hatte, bei einem eventuellen Aufstieg noch ein Jahr dranzuhängen,
ging der Wechsel zum FC erst im Sommer 1950 über die Bühne.
Danach war Jupp Röhrig der Mann, der praktisch den spielerischen Grundstein des 1. FC Köln legte.
Seine brillante Technik und seine Übersicht machten ihn zu einem der besten offensiven Mittelfeldspieler seiner Zeit.
Beim FC bildete er zusammen mit Hans Schäfer ein Traumpaar – Röhrig als Vorbereiter, Schäfer als Vollstrecker.
Hans Schäfer erinnert sich: „Jupp war der geborene Partner für mich.
Einer der besten Spieler des 1. FC Köln überhaupt.
“ So wurde auch Bundestrainer Sepp Herberger auf den Kölner aufmerksam
und setzte ihn im ersten Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft nach dem zweiten Weltkrieg ein.
Es war am 22. November 1950 in Stuttgart gegen die Schweiz.
Der DFB gewann mit 1:0, Röhrig wurde in der 88. Minute für den verletzten Karl Barufka eingewechselt.
Damit ging er als erster Nationalspieler des 1. FC Köln in die Geschichte ein.
Auch bei anderen Vereinen weckte der FC-Star Begehrlichkeiten, sogar im Ausland.
So tauchten im Sommer 1952 plötzlich drei Unterhändler von Juventus Turin bei Jupp Röhrig auf, um ihn mit einem Geldkoffer nach Italien zu locken.
Trotz der materiellen Verlockung war es für den Nationalspieler keine Frage dennoch in der Domstadt zu bleiben,
zumal er sich hier bereits eine Existenz aufgebaut hatte.
Seit Dezember 1950 betrieb er auf der Luxemburger Strasse 303 ein Zigarrenhaus mit FC-Eintrittskartenvorverkauf.
Im selben Haus war von 1950 bis 1959 auch die Geschäftsstelle des Clubs untergebracht.
Aber nicht nur das Geschäft hielt ihn in Köln, wie er stets betonte: „Ich habe noch für das Wappen auf der Brust gespielt.
Schon deswegen konnte ich einfach nicht vom FC weg.“ Auch seine Söhne Josef Junior (genannt „Josi“) und Werner kickten später für die Geißböcke.
1964 übernahm Röhrig das Training der FC-A1-Jugend, machte ein Jahr später den A-Trainerschein an der Sportschule Hennef.
Neben 13 Mittelrheinmeisterschaften, vier westdeutschen Meisterschaften und zwei westdeutschen Pokalsiegen,
gewann er mit der A-Jugend 1971 auch die deutsche Meisterschaft.
Späteren Spitzenspielern wie Harald Konopka, Herbert Hein, Jürgen Glowacz oder Herbert Neumann verpasste Röhrig,
der im Juli 1950 zum FC-Ehrenmitglied ernannt worden war, in der Jugend den nötigen Feinschliff.
Auch der ehemaliger FC-Vizepräsident Toni Schumacher lernte Röhrig damals kennen. „Ich hatte eine besondere Beziehung zu ihm,
denn er war derjenige, der mich 1972 als jungen Spieler bei Schwarz-Weiss Düren entdeckte und zum 1. FC Köln holte.“
,,Jupp Röhrig war ein großartiger Fußballer und nicht von ungefähr der erste Nationalspieler des FC.
Er hat die erfolgreiche Tradition unseres Vereins mit geprägt", sagt Toni Schumacher.
„Ich bin froh, ihn im letzten Jahr noch einmal gesehen zu haben.
Die Nachricht von seinem Tod trifft uns alle sehr.
Wir fühlen mit seinen Angehörigen, die ihn während seiner schweren Krankheit gepflegt und begleitet haben.
Für den FC hat der Mittelfeldspieler von 1950 bis 1961
282 Pflichtspielespiele absolviert und 41 Tore erzielt.
In der Fußballnationalmannschaft kam er von 1950 bis 1956 in zwölf Einsätzen zu zwei Toren.
Röhrig debütierte unter Spielertrainer Hennes Weisweiler am 27. August 1950 beim 2:0-Heimerfolg gegen Hamborn 07 in der Oberliga.
Am Rundenende hatte er 28 Ligaspiele absolviert und ein Tor beim Erreichen des vierten Ranges erzielt.
Am 22. November 1950 kam er als Einwechselspieler für Karl Barufka unter Bundestrainer Sepp Herberger
kurz vor Ende des ersten Nachkriegsländerspiels in Stuttgart gegen die Schweiz (1:0), in der deutschen Fußballnationalmannschaft zum Einsatz.
Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, 1953/1954, feierte die spielbestimmende Mittelfeldpersönlichkeit der „Geißbock-Elf“
mit seinem Verein die Meisterschaft in der Westliga, den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, sowie den Einzug in das DFB-Pokal Finale.
In der Oberligarunde hatte er unter Trainer Karl Winkler in 21 Ligaspielen acht Tore erzielt.
Auf dem Weg zum Pokalfinale errangen Röhrig und Kollegen am 30. Juni 1953 mit einem 2:0-Erfolg gegen RW Essen den westdeutschen Pokal
und im Halbfinale des DFB-Pokals setzten sie sich mit einem 3:1-Auswärtserfolg nach Verlängerung beim Hamburger SV durch.
Das Finale verlor der 1. FC Köln am 17. April 1954 in Ludwigshafen durch eine 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen den VfB Stuttgart.
Der Kölner Spielmacher und Standard-Elfmeterschütze war einer intensiven Manndeckung durch Peter Krieger ausgesetzt gewesen und wurde in der 75. Minute an der Seitenlinie behandelt, als Herbert Dörnereinen Foulelfmeter verschoss.
In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft setzten sich die Kölner am 8. Mai 1954 in Ludwigshafen mit 3:2 Toren gegen Eintracht Frankfurt durch,
verloren aber das entscheidende Gruppenspiel am 16. Mai gegen die „Walter-Elf“ des 1. FC Kaiserslautern mit 3:4 Toren.
Er nahm danach am Abschlusslehrgang der Nationalmannschaft in München-Grünwald zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in der Schweiz teil, zog sich aber eine Achillessehnenverletzung zu und fiel für das Turnier aus.
Auf Vereinsebene ragten in den späteren Jahren die zwei Vizemeisterschaften 1958 und 1959,
sowie die Meisterschaft in der Saison 1959/1960 der Oberliga West heraus.
In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1960 war der 35-jährige Routinier in allen sechs Gruppenspielen
gegen Werder Bremen, FK Pirmasens und Tasmania 1900 Berlin im Einsatz.
Köln errang unter Trainer Oswald Pfau mit 9:3 Punkten den ersten Platz und zog in das Finale am 25. Juni in Frankfurt gegen den Hamburger SV ein.
Uwe Seeler entschied mit seinem Treffer in der 88. Minute zum 3:2 für den HSV das Endspiel zugunsten des Norddeutschen Meisters.
Nach insgesamt 24 Spielen und drei Toren in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft sowie 242 Spielen mit 35 Toren in der Oberliga West,
verabschiedete sich „Jupp“ Röhrig im Sommer 1960 nach zehn Jahren aus der Ligamannschaft des 1. FC Köln.
Im August verabschiedete er sich vor 60.00 Zuschauern mit einem Gastspiel gegen Real Madrid (4:5) von dem Kölner Publikum.
Sein langjähriger Partner am linken Flügel und im Mittelfeld, Hans Schäfer beschreibt die Qualitäten von Röhrig mit folgenden Worten:
„War Hennes Weisweiler mein Trainer gewesen, der mich unaufhörlich geschult und an mir geschliffen hatte,
so verdanke ich einen Riesenanteil aller von meinem Spiel ausgehenden Wirkung meinem Mannschaftsnachbarn und Freund Jupp Röhrig.
Mehr als jeder andere Feldspieler braucht der Außenstürmer den Verbinder, der den Flügel zum Schwingen bringt.“
Nach seiner Spielerkarriere betreute er als Trainer 16 Jahre lang die A-Jugend des 1. FC Köln.
13-mal wurde er mit dem Nachwuchs des Vereins Mittelrheinmeister, viermal holte er sich den Titel eines West-Champions
und 1971 wurde er Deutscher A-Jugend Meister.
Seinen Lebensunterhalt bestritt der gelernte Kaufmann als Inhaber eines Toto-Lotto-Tabakwarenladens,
welcher mit einer zusätzlichen FC-Vorverkaufsstelle kombiniert war. Wegen seiner Verdienste ernannte ihn der 1. FC Köln zum Ehrenmitglied.
Auch sein Sohn Josef Röhrig jun. versuchte sich als Profi beim 1. FC Köln.
Er kam aber in der Saison 1967/68 nicht zum Einsatz.
Eine posthume Ehrung erfuhr der 2014 verstorbene Kölner Sportler Josef Röhrig.
Nun hat der Sportler in Zündorf eine besondere Ehrung erfahren.
Die bisherige Schulsportanlage Heerstraße heißt jetzt „Jupp-Röhrig-Sportanlage.
Anlässlich der Umbenennung versammelten sich Freunde und Wegbegleiter des erfolgreichen Sportlers zu einer kleinen Gedenkfeier.
„Jupp“ Röhrig verstarb im 12. Februar 2014 nach langer Krankheit in seinem Haus in Köln-Porz das er zusammen mit seiner Familie seit 1947 bewohnte.
Josef ,,Jupp" Röhrig wurde am 18.02.2014 auf dem Friedhof in Köln-Porz bestattet
Jupp, wir werden dein Andenken in Ehren halten.“
statistiken
( Als FC-Spieler)
Wettbewerb | Spiele | Tore |
---|---|---|
Oberliga-West | 240 | 35 |
Westdeutscher Pokal | 15 | 3 |
DFB-Pokal | 3 | - |
Endrunde um die Deutsche Meisterschaft | 24 | 3 |
Jahr | Erfolge |
---|---|
1953 | Westdeutscher Pokalsieger |
1953 | Westdeutscher Vizemeister |
1954 | Westdeutscher Meister |
1954 | DFB-Pokal Finalist |
1958 | Westdeutscher Vizepokalsieger |
1958 | Westdeutscher Vizemeister |
1959 | Westdeutscher Vizemeister |
1960 | Westdeutscher Meister |
1960 | Westdeutscher Vizepokalsieger |
1960 | Deutscher Vizemeister |
erfolge als jugend-trainer
Jahr | Erfolge |
---|---|
1964 | Westdeutscher A-Jugend-Meister |
1965 | Westdeutscher A-Jugend-Meister |
1968 | Westdeutscher A-Jugend-Meister |
1971 | Westdeutscher A-Jugend-Meister |
1971 | Deutscher A-Jugend-Meister 1971 |
2 x Westdeutscher A-Jugend-Pokalsieger | |
13 x A-Jugend-Mittelrheinmeister |
portrait bilder
einige bilder von josef ,,jupp" röhrig
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1951
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1951 zusammen mit Paul Mebus
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1951
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1952 mit Trainer Helmut Schneider
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1951 mit Trainer Helmut Schneider
Josef ,,Jupp" Rohrig im Jahr 1952 zusammen mit Paul Mebus als Losverkäufer
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1960 & 1952 mit Hans Schäfer
3 FC - Legenden im Jahr 1956 , vlnr : Hans Schäfer - Zlatko Cajkovski und Josef ,,Jupp" Röhrig
FC - Spielführer Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1956
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1958
Josef ,,Jupp" Röhrig im Jahr 1958 zusammen mit Hans ,,Hennes" Pfeiffer